Goethes Faust beginnt mit den Worten: »Vom Eise befreit sind Strom und Bäche …« Zeit, sich um das Frühlingserwachen im Garten zu kümmern.
Hecken, Rasen und Beete
Für viele Sträucher, Hecken und Bäume ist im Februar der richtige Zeitpunkt, um ihnen zu neuer Form zu verhelfen und Schäden zu beseitigen. Äste, die unter schwerer Schneelast gebrochen sind, gilt es zu entfernen. Falls im Spätsommer kein Heckenschnitt stattfand oder diese noch weit ausgetrieben haben, lässt sich nun der Rückschnitt vornehmen. Da jeder Schnitt am Gehölz zu Verletzungen führt, sollte der Zeitpunkt so gewählt werden, dass die neue Wachstumsphase kurz bevorsteht. Wunden heilen dann schnell. Schädlinge und Pilze haben keine Chance. Obstbäume nun gründlich auslichten.
Der Rasen freut sich im Frühjahr über Belüftung. Auch hier werden zunächst schwere Schäden an der Grasnabe erzeugt, die aufgrund der wiedererwachten Wachstumsphase im Frühjahr schnell verheilen. Verkrautete Stellen und Moos lassen sich durch das Vertikutieren jedoch gut entfernen. Entsprechend dem vorhandenen Lichteinfall kann Saat eingestreut werden. So empfiehlt sich unter Bäumen und an Plätzen mit wenig direkter Sonneneinstrahlung eine Saatmischung für Schattenrasen. Allerdings freuen sich die Körnerfresser unter den Vögeln sehr über diese unfreiwillige Fütterung. Ein wenig Sand zur Abdeckung kann zumindest einige Samen schützen. Als Monokultur ist Rasen auf Dünger angewiesen.
Beete sollten beim Frühlingserwachen von ihrer Abdeckung befreit werden, damit die wärmenden Sonnenstrahlen den Boden erreichen. Zwiebeln werden schnell austreiben und die Mühe im Garten mit ersten Frühjahrsgrüßen belohnen. Sind die Nächte frostfrei, kann auch die Bepflanzung mit anderen Arten und Gattungen beginnen. Kübelpflanzen, die den Winter im Schutz des Hauses verbracht haben, bringen frisches Grün in den Garten.
Gartenmöbel, Zaun und Werkzeuge
Wer seine Gartenmöbel nicht im Haus unterbringen konnte, wird vielleicht die eine oder andere unangenehme Überraschung erleben: Bezüge weisen Flecken auf oder Mäuse haben sie als Nistmaterial genutzt. Eine rechtzeitige Sichtung der Schäden kann schon vor den ersten sonnigen Tagen sinnvoll sein. Sonst ist es meist ausreichend, die Möbel mit einem kräftigen Wasserstrahl oder einer milden Lauge aus Naturreiniger zu säubern.
Lackierte oder geölte Zäune freuen sich über einen frischen Anstrich. Sind die Tage trocken, geht die Arbeit gut von der Hand. Meist sind die Einzäunungen nun leicht erreichbar, weil die Natur sie noch nicht in Anspruch genommen hat. Das Entfernen alter Ranken und eine gründliche Begutachtung eventueller Schäden gibt Aufschluss über den Umfang der notwendigen Arbeiten. Immer empfehlenswert: Scharniere und Schlösser nach dem Winter ölen.
Trotzdem sie im Winter meist unbenutzt blieben, leiden auch Gartenwerkzeuge unter der mitunter hohen Feuchtigkeit. Schneidewerkzeuge arbeiten mit präzisen Schliffen der Schnittflächen besser. Das erleichtert nicht nur die Arbeit für den Gärtner, sondern schont auch die Pflanzen. Anderes Gartenwerkzeug sollte jetzt auf seine Funktionalität hin überprüft werden: Durch den Gebrauch gelockerte Schrauben anziehen und Stromzuleitungen überprüfen. Umfangreiche Reparaturen führt der Fachhandel versiert durch.
Der Sommer kann kommen
Sind die ersten Arbeiten im Garten erledigt, braucht es meist nur noch wenige Tage oder Wochen, bis das grüne Kleinod erneut zu der Freizeitoase wird, für die sich Gärtner so begeistern können. Dann heißt es auch hier wieder frei nach Goethe: »Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein!«